Zwergwal
Einer der kleinsten Wale – mit etwas Glück sehen Sie vielleicht einen, der an Ihrem Zodiac Bugwellen reitet!
Informationen über Zwergwal
Unser Experte sagt… „Wenn ich als Guide unterwegs bin, informiere ich die Gäste über die Gewohnheit des Zwergwals, zwei- oder dreimal an die Oberfläche zu kommen, bevor er tief abtaucht, um zu fressen. Wenn Sie einen an der Oberfläche sehen, sollten Sie weiter Ausschau halten – meist haben Sie noch ein oder zwei weitere Gelegenheiten für eine gute Sichtung und ein Foto. Sie lassen sich von den Zodiacs nicht stören und oft findet man sich mitten unter ihnen wieder, wenn sie vor dem nächsten Tauchgang eine Pause einlegen.“
Der Name stammt aus dem Norwegischen und bezieht sich möglicherweise auf einen Walfänger namens Meincke, auch wenn dies nicht sicher ist. Es gibt zwei Arten von Zwergwalen: den Zwergwal und den Antarktischen Zwergwal.
Der „gewöhnliche“ Zwergwal wiederum ist in zwei Unterarten unterteilt. Der Nördliche Zwergwal der gemäßigten nördlichen Meere kann über 10 Meter lang und bis zu 9.200 kg schwer werden, während der etwas kleinere Südliche Zwergwal (bis zu 7,8 Meter) – auch als Zwerg-Zwergwal bekannt – in den gemäßigten südlichen Meeren vorkommt, aber südlich der Konvergenz selten ist. Er kommt rund um Südamerika (z. B. Beagle-Kanal), Südafrika und Australasien vor.
Der Antarktische Zwergwal verbringt den Sommer in antarktischen Gewässern, überwintert jedoch nördlich der Konvergenz. Mit einer Länge von fast 11 Metern ist er größer als der Zwerg-Zwergwal, der in antarktischen Gewässern sehr unwahrscheinlich ist. Der Blas eines Antarktischen Zwergwals ist oft zu sehen, wenn sie auftauchen, während der Blas bei „gewöhnlichen“ Zwergwalen normalerweise nicht beobachtet wird.
Da Zwergwale die kleinsten Bartenwale sind und ihre Fluke nicht zeigen, ist der erste Hinweis oft ein kurzer Blick auf die Finne, die an einen kleinen Wal oder einen größeren Delfin erinnert. Sie sind auf der Oberseite dunkelgrau bis schwarz gefärbt, die Unterseite ist weiß. Die Zwergwale des Nordens haben ein weißes Band über jede Brustflosse. Sie sind Bartenwale, das heißt, sie nutzen spezielle Platten im Maul, um ihre Beute aus dem Meerwasser zu filtern, bevor sie sie schlucken.
Zwergwale sind Zugtiere, und jede Population wandert im Frühjahr in Richtung Pole oder kältere Gewässer, um zu fressen, bevor sie im Winter in tropischere Gewässer zurückkehren, um sich zu paaren und zu kalben. Man nimmt an, dass die unterschiedlichen Jahreszeiten in der nördlichen und südlichen Hemisphäre dafür verantwortlich sind, dass die beiden Unterarten getrennt geblieben sind.
Zwergwale sind eine bevorzugte Beute von Orcas, die sich auf die Jagd nach Walen spezialisiert haben. Da sie keine Verteidigungsmöglichkeit haben, bleibt ihnen nur die Flucht. Meistens gelingt dem Zwergwal die Flucht jedoch nicht.
Die Zwergwalpopulation ist insgesamt stabil, und der gewöhnliche Zwergwal wird als „nicht gefährdet“ eingestuft. Der Antarktische Zwergwal hingegen gilt derzeit als „potenziell gefährdet“, obwohl eine Erhebung aus dem Jahr 2004 die südliche Population auf über 500.000 Individuen schätzte.
Auf Antarktisexpeditionen werden Antarktische Zwergwale häufig von Gruppen in Zodiacs gesichtet, wenn Sie sich von Ihrem Expeditionsschiff zu den Anlandungsstellen begeben.
Wissenswertes über Zwergwal
Erst vor kurzem wurde der Antarktische Zwergwal aufgrund morphologischer Unterschiede als eigene Art anerkannt.
Zwergwale werden in bestimmten Teilen der Welt immer noch wegen ihres Fleisches gejagt, und es gab den Widerstand von Gruppen wie Greenpeace. Im Hinblick auf das sogenannte wissenschaftliche Walfangprogramm wissen wir viel über die Morphologie toter Zwergwale, aber überraschend wenig über die Lebensgeschichte in freier Wildbahn.
Bilder von Zwergwal
